Sie lachte bitter. "Das wäre eigentlich egal gewesen, weil ich die Fächer sowieso gewählt hab." Sie stand auf und ging zum Waschbecken im angrenzenden Raum. Schnell wusch sie sich die Hände, bis das ganze Blut ab war. Dann kehrte sie zurück und lies sich wieder neben Alex sinken. "Du magst kein Kochen, oder?" fragte sie dann. Entweder lies er sich nicht gerne irgendetwas aufbrummen oder er hatte etwas gegen das Kochen allgemein.
Stimmt ja, sie hatte beides ja gewählt... Er nicht. "Nun, ich werde es vermutlich für mich selber eh nicht brauchen. Und wenn, ich kann es immernoch später erlernen. Ich muss das jetzt nicht machen." antwortete er ihr. "Zudem lass' ich mich doch nicht von irgendeinem neuen Lehrer vorschreiben, was ich im Unterricht zu tun habe. Entweder mit Freunden, einem Lehrer, den ich auch leiden kann oder alleine. Aber niemals mit so jemanden." fügte Alex hinzu.
Sie hatte den Lehrer überhaupt nicht beachtet. Offenbar schien er nicht gerade der freundlichste gewesen zu sein. Auf jeden Fall war er neu gewesen. Und sie hatten ja gerade wieder deutlich erlebt, wie das mit neuen Führungs- oder Ausbildungskräften war. Sie versauten alles von vorne bis hinten und nahmen sich mehr heraus als sie durften. Sie lies sich nach hinten fallen und starrte zur Decke. Alex Bett war zum Glück breit genug dafür. Immerhin war sie jetzt nicht gerade die größte, auch wenn sie das nicht störte. Sie seufzte nur.
Alex ließ sich ebenfalls nach hinten fallen. Es war bequem so. Die ganze Aufregung, die ganze Wut, die er vorhin noch hatte, war wie weg. Und das nur, weil Rose nun hier war. Da wollte er nicht in mieser Stimmung sein. Er drehte seinen Kopf leicht zu ihr. "Wie findest du eigentlich mein Zimmer?" fragte er lächelnd. Schließlich hörte man gerne mal was dazu. Alex fand Rose's Zimmer zumindest schön. Er hatte es aber eher beiläufig mitbekommen.
"Vielleicht ein wenig spartanisch eingerichtet." antwortete sie wahrheitsgemäß. Aber sie wusste, dass das später bei der Armee auch nicht anders sein würde. Sie wandte sich auf die Seite und kuschelte sich an ihn. Ohne ihn wäre sie wahrscheinlich gerade im Büro ausgerastet. Aber sie hatte ihn nicht in noch mehr Schwierigkeiten bringen wollen als ohnehin schon. Manchmal hatte sie Angst vor der Zukunft...
"Mehr brauche ich eigentlich auch nicht. Zwar ziemlich langweilig, wenn ich hier alleine bin, aber es passt schon." meinte er. "Und was hast du für deine Zukunft so geplant? Wo willst du später hin? Was willst du so machen?" fragte Alex nun. Das war auch interessant. Alex hatte sich ja schon bisschen was festgesetzt, was nach der Akademie rankam. Vor der Armee wollte er noch bisschen was tun. Aber bis dahin waren eh noch Jahre Zeit. Da konnte er sich genug vorbereiten.
"Eigentlich hab ich noch nicht wirklich darüber nachgedacht." antwortete Rose. Klar, eine militärische Laufbahn stand wohl außer Frage aber sie wusste nicht für wen oder überhaupt, wie die Front in ein paar Jahren aussehen würde. "Auf jeden Fall Scharfschütze." erklärte sie. Das stand wohl außer Frage. Immerhin hatte sie die Prüfungen alle bisher mehr als nur bestanden und das würde sich wohl bis zum ende nicht ändern. Das war auch gut so! "Und du?"
Sie würde Scharfschützin werden? Da musste sie ja eine ziemlich ruhige Hand haben. Das erklärte dann wohl auch ihren Gleichstand im Wettkampf und beim Training diese Präzision. "Ich selber werde erstmal einen Besuch bei der Techunion einlegen. Ich finde, wir Menschen leben zu kurz. Ich will mir Bionics einbauen lassen, die meines verlängern. Danach... Werde ich wohl erstmal zurück nach Pyrandonea gehen und noch etwas faulenzen. In Ruhe und Frieden, ehe ich zur Armee gehe. Dort möchte ich später mal in eine besondere Einheit. Irgendwas kleines. Infiltration von Gebäudekomplexen und sowas. Zwar gefährlich... Aber das ist mein Plan." erzählte Alex nun ihr.
Spezialeinheit? Gebäudeinfiltration? Die brauchten Scharfschützen, das hatte sie in den Werbeprospekten gelesen, die sie hier ab und zu für die Berufswahl der abtretenden Jahrgänge aushängten. Eigentlich eine ziemlich komische Art, für Truppen für die Armee zu werben, aber es war offenbar eine. Aber irgendwie war die Zukunft noch so weit entfernt... Wer weis, was bis dahin noch geschehen würde. Vielleicht war es auch gänzlich ungünstig, wenn Alex und Sie später in die selbe Einheit gingen... oder überhaupt zusammen blieben. Aber das würde sich wohl noch zeigen. Sie schloss die Augen und schmiegte sich an ihn.
Nun sagte sie nichts mehr. Auch gut. Der Moment war sowieso schön. Hoffentlich kam diese Gwynn nicht jeden Moment an... Das würde alles nur zerstören! Naja, hoffentlich kam überhaupt niemand, der sie störte. Genauso wie Rose schloss er die Augen. Auch wenn die beiden erst so kurz, einige Stunden um genau zu sein, sich kannten und liebten, mochte er schon ihre Berührungen. Es war einfach wunderbar. Seine Gedanken richteten sich nur noch auf Rose. Schließlich öffnete er die Augen nach etwas Zeit, sah sie kurz an und küsste sie dann.
Sie spürte seinen Kuss zwar, reagierte aber nicht wirklich darauf. Sie war schläfrig und bevor sie es wirklich merkte versank sie im Reich der Träume. Seine Nähe war einfach Wunderbar und es erleichterte sie einfach so sehr. Es war, als würde all ihre Probleme und Sorgen einfach von ihr genommen und sie fühlte sich so leicht wie noch nie. Die meisten ihrer Träume drehten sich um ihn und sie schlief mit einem Lächeln auf den Lippen.
Nach kurzer Zeit stellte er dann auch fest, dass sie schlief. Hoffentlich wurde sie wach, ehe es zu dunkel wurde. Sonst dürfte sie ja nicht mehr in diesem Bereich sein. Und wenn doch, gäbe es Ärger... Aber Alex ließ sie schlafen. Sie sah süß aus. So wie immer. Er blieb einfach wach liegen und wachte über ihren Schlaf. Sie lächelte. Offenbar träumte sie die ganze Zeit irgendwas gutes. Schön für sie.
Rose schlief unbekümmert an Alex gekuschelt. Sie hätte es wohl auch nicht gestört, wenn sie gewusst hätte, dass sie eigentlich schon längst nicht mehr in den Jungenflügel gedurft hätte. Sie war hier und Ärger bekam sie nur, wenn sie jetzt auf den Gang hinaus ging und sich von Serena oder einem der Lehrer erwischen lies. Normalerweise durchsuchten die Lehrer die Zimmer nicht jeden Abend, wofür sie wohl ziemlich dankbar gewesen wäre.
Irgendwann schlief er dann schließlich ebenfalls ein. Zum Glück wurden heute die Zimmer nicht überprüft. Somit gäbe es keine Strafe für die beiden, wenn sie hier durchschliefen. Alex schlief sogut wie sonst nie. Am nächsten Morgen schlief Alex noch immer. Es dauerte wohl noch eine Weile, ehe er aufwachen würde. Bis dahin pennte er einfach weiter.
Am nächsten Morgen strahlte die Sonne durch das Fenster und weckte Rose schließlich aus ihrem Schlaf. Verschlafen wachte sie auf. Sie brauchte eine Weile bis sie sich wieder an den gestrigen Tag erinnerte und überhaupt begriff, warum sie hier neben einem Jungen lag und wer dieser Junge überhaupt war. Sie setzte sich auf und rieb sich die Augen. Dann streckte sie sich. Sie sah zum Fenster und bemerkte, das Abby davor saß! Sie öffnete das Fenster und lies die Katze herein. Abby lies sich auf Rose's Schoß nieder und Rose begann sie zu streicheln.
Erst durch Rose's Bewegungen wurde Alex schließlich war. Kurz musste er sich ebenfalls zurückerinnern, neben wem er hier lag und warum. Und vorallem, wer diese verdammte Katze war... Alex richtete sich ebenfalls auf, streckte sich aber nur kurz. Das reichte schon. "Morg'n." murmelte er verschlafen.
"Morgen." antwortete Rose mit einem Lächeln. Sie beugte sich zu Abby hinunter und knuddelte sie durch. Dabei fielen ihr die meisten Haare ins Gesicht, doch sie störte sich nicht daran. Abby wollte mit ihrer Nase spielen, doch Rose zog sich zur Sicherheit wieder zurück. Sie sah zu Alex und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Gut geschlafen?" fragte sie. Sie selbst hatte wunderbar geschlafen und fühlte sich so gut, wie noch nie.
Lächelnd sah er zu. Auch wenn diese Katze für ihn verrückt war, es war süß. "So gut wie lange nicht mehr." nickte er als Antwort. Das war die Wahrheit. "Und du? Ebenfalls gut geschlafen?" fragte er nun seinerseits nach. So wie sie aussah, hatte sie das. Aber Nachfragen war sicherer. Kurz bedachte er Abby nochmal mit einem Blick, der aber nichts verriet. Vielleicht sollte er sich in Acht nehmen vor dieser Katze? Immerhin hatte sie ihn schon zu Sachen bewegt, die er eigentlich nicht machen wollte.
Rose kraulte Abby hinter den Ohren. Die Katze schnurrte zufrieden. "Jap, besser als wohl je zuvor." antwortete sie mit einem Lächeln. Sie streckte sich zu ihm hoch und küsste ihn kurz, bevor sie sich wieder zurück auf das Bett sinken lies. Abby hielt sie derweil auf ihrem Schoß. Die kleine Katze sah so unschuldig aus, wie viele andere Katzen. Man merkte ihr nichts an, was ihre Intelligenz oder ihren Willen anging.
Das brachte ihn noch mehr zum Lächeln. Gegenseitig hatten sie sich wohl gut getan. "Auch wenns mir missfallen wird... Ich werd' gleich zum Überlebenstraining mit meinen Freunden gehen. Willst du mit?" seufzte er. Nein, er würde nicht bei diesem Ordo das machen. Heute würde Alex wieder mehr für die Schule machen. Gestern schließlich hatte er gefaulenzt.
"Klar." antwortete Rose lächelnd. Sie hatte schon wieder das Verlangen, aus der Akademie heraus zu kommen und wenn sie es diesmal mit Erlaubnis taten, war das umso besser. Sie würden von Serena ein paar Vorräte bekommen, ihre Ausrüstung mussten sie selbst mitnehmen, so war das eben. Dann würden sie eine ganze Zeit lang draußen außerhalb der Akademie verbringen. Sie stand auf und setzte Abby vorsichtig auf den Boden. Dann wartete sie darauf, das Alex seine Sachen zusammen packte, ihre würde sie danach hohlen.
Alex nahm sich wie immer seine Plasmapistolen mit. Als er dann noch einige Sachen zusammenhatte, ging er mit ihr vor die Tür und verschloss diese sorgfältig. Während sie ihre Sachen holte, wartete er im Gemeinschaftsraum auf sie. Als sie schließlich wieder kam, ging er mit ihr zum großen Gelände. Dort traf er sich immer mit seinen Freunden, wenn sie trainierten. Nur, wohin es heute ging, war die Frage. Im Wald könnte man durchaus auch Überlebenstraining machen. Aber durch die Kreaturen eher weniger. Dann war da hauptsächlich der Vulkan. Egal. Sie würden es schon entscheiden.
Ordo kam zum Zimmer und kloppfte an,keine Geräusche waren zu hören.,,Entweder sie haben einen guten schlaf oder sie sind fort.Ich schaue mal auf dem Gelände nach.''Mird schnupperte etwas Irritiert rum,,Clever Mird du hast ihre spur aufgenommen.''
Noch immer schmutzig trat Alex in sein Zimmer. Jedoch lieferte er erstmal alles ab, was er bei sich trug und ging dann in die Dusche. Nach einiger Zeit kam er dann wieder und trocknete sich im Gehen weiter ab. Inzwischen war er wieder sauber. Schnell zog er sich wieder an, versteckte seine Plasmapistolen in seinem Zimmer wieder und machte sich dann allmählich auf den Weg zur Kantine.
Nach kurzem Schleichen war Alex auch in seinem Zimmer angekommen. Er verschloss erstmal die Tür sowie Fenster. Dann zog er sich aus und nahm eine Dusche. Eine gründliche! Immerhin war er schon etwas schmutzig. Nachdem das erledigt war, griff er sich einfach ein paar andere Sachen. Im Endeffekt sah er fast wie vorher aus, nur mit anderen Farben. Egal. Alex steckte seine Waffen wieder in den Schrank. Auf dem Gelände würde er sie eh nicht so schnell gebrauchen. Kurz sah er sich noch in seinem Zimmer um. Dann ging er nach draußen zum Aufenthaltsraum.